Die Einführung des Wildlife Bills bringt spürbare Reformen und sorgt vor allem für eine deutliche Stärkung der Nachhaltigkeit im Umgang mit Wildtieren sowie deren Schutz. So werden Gemeinden innerhalb eines Schutzgebiets künftig stärker in das Wildlife Management mit einbezogen. Tierverbrechen, die gefährdete Arten beinhalten, werden mit lebenslangen Freiheitsstrafen und Geldstrafen von bis zu 20 Billionen UGX geahndet. Zudem wird es ein Programm einer zweckgebundenen Umsatzbeteiligung der Gemeinden geben.
Mit Verabschiedung des Gesetzentwurfs und der Zustimmung des ugandischen Präsidenten setzt Uganda ein klares Zeichen zum Schutz aller im Land beheimateten Tierarten und im Kampf gegen Wilderei und Tierverbrechen.
Langjährige Schutzmaßnahmen greifen
Dass die Bemühungen Ugandas für den Schutz der Wildtiere bereits Früchte trägt, zeigen positive Berichte der Uganda Wildlife Authority (UWA) aus der Vergangenheit. So beheimatet das Virunga Massiv im Dreiländereck Uganda, Demokratische Republik Kongo und Ruanda den neusten Zählungen (Juni 2016*) zufolge 604 Berggorillas. Im Jahr 2010 waren es noch 480 Tiere. Zusammen mit den 400 Individuen, die der Bwindi Impenetrable Forest in Uganda beheimatet, zählt Ostafrika somit 1.004 Berggorillas.
Und auch die Population der Elefanten ist gewachsen: In den achtziger Jahren lebten in Uganda nur noch 700 bis 800 der Dickhäuter. Heute geht man von einer Gesamtzahl von über 6.000 Tieren aus. Eine gute Nachricht gibt es auch mit Blick auf die weltweit stark bedrohte Rothschild-Giraffe: Im Murchison Falls Nationalpark leben inzwischen über 800 der Tiere, 1991 waren es nur noch 78 Exemplare. Und auch im Kidepo Valley Nationalpark ist die Zahl von fünf Exemplaren im April 1997 auf inzwischen 53 Tiere gestiegen. Im Juli 2015 wurde zudem eine Gruppe von 15 Giraffen in den Lake Mburo Nationalpark ausgewildert.
Zusätzlich verzeichnet Uganda positive Entwicklungen bei der Population weiterer Tierarten: Im Ziwa Rhino Sanctuary leben inzwischen 25 Breitmaulnashörner. Die Anzahl der Büffel konnte stabil gehalten werden. Die Zebra- und Uganda-Kob Population hat sich sogar verdoppelt. Etwa 11 Prozent der Gesamtfläche Ugandas stehen unter Naturschutz.
*Der Grund für die große Zeitspanne zwischen der Durchführung des Gorillazensus im Jahr 2016 und der Veröffentlichung der Ergebnisse liegt darin, dass die Durchführung der genetischen Untersuchung von Kotproben, die aus dem Unterschlupf der Gorillas entnommen wurden, sehr zeitintensiv war. Die genetische Analyse dieser Proben bietet die zuverlässigsten Ergebnisse.
Quelle: Tourismus Uganda