Der Geopark Kütralcura in der chilenischen Region Araucanía wurde von der UNESCO in die Liste der UNESCO Global Geoparks aufgenommen. Zum ersten Mal erhielt ein chilenisches Gebiet diese Auszeichnung. In dem 8.100 Quadratkilometer großen Park liegt der Llaima, einer der aktivsten Vulkane Südamerikas, sowie der Nationalpark Conguillío. Zu den geologisch vielfältigen, 250 Millionen Jahre alten Landschaften zählen insgesamt sechs Naturschutzgebiete.
700 Kilometer südlich von Santiago de Chile in den Anden gelegen, grenzt Kütralcura im Osten an Argentinien und nimmt ein Viertel der Region Araucanía ein. Neben dem Llaima liegen drei weitere aktive Vulkane innerhalb des Parks: Lonquimay, Tolhuaca und Nevados de Sollipulli. Der Vulkan Sierra Nevada, der sich ebenfalls in Kütralcura findet, ist seit langer Zeit erloschen.
Kütralcura ist Wohngebiet verschiedener Mapuche-Gemeinschaften, von denen auch der Name des Geoparks stammt: In der Sprache der Mapuche bedeutet „Kütralcura“ Feuerstein. Bereits vor 2.000 Jahren ließen sich die ersten indigenen Gemeinschaften in der Region nieder. Heute finden sich mit Lonquimay, Curacautín, Vilcún und Melipeuco vier Gemeinden mit insgesamt 53.434 Einwohnern innerhalb des Geoparks.
Gemeinsam mit Kütralcura wurden 2019 sieben weitere Geoparks weltweit in die Liste der UNESCO aufgenommen, die nun 147 Parks in 41 Ländern zählt. UNESCO-Geoparks zeichnen sich durch bedeutende Felsformationen, Höhlen oder Fossilfundstellen aus und sollen nicht nur dazu einladen, sich mit der Vergangenheit der Erde auseinanderzusetzen, sondern dienen ebenso als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. In diesem Rahmen werden in den Geoparks beispielsweise Herausforderungen wie der Klimawandel und die Endlichkeit natürlicher Ressourcen thematisiert.
Quelle: Geoparks Kütralcura