Die Bräuche zur Feier der Geburt Jesu kamen ursprünglich mit den europäischen Kolonialherren. Aufgrund geographischer Gegebenheiten feiern die Menschen hier anders als bei uns Mitteleuropa. Wo Tannenbäume und Schnee fehlen, behalfen sich die Ugander und entwickelten ihre eigenen Weihnachtstraditionen.
Wie in Europa ist allerdings auch in Uganda der Kirchenbesuch an Weihnachten Teil der Tradition. Die Bewohner bereiten sich auf den großen Gottesdienst am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag vor. Da es in den seltensten Fällen elektrisches Licht in den Kirchen gibt, versammeln sich die Familien in Uganda am Heiligen Abend in den von Kerzenlicht erleuchteten Gotteshäusern und treffen sich dort zum Singen und Feiern. Mit Ende des Gottesdienstes beginnen die Vorbereitungen des Weihnachtsessens am nächsten Tag. Dazu gehören in jedem Fall leckere Fleischgerichte. Zu den Lieblingsspeisen an den Festtagen gehört Luwombo, ein Eintopf mit zartem im Bananenblatt gegartem Hühnchen mit Erdnusssoße. Gern wird anstatt eines Huhns, eine Ziege oder ein Schaf zu Ehren Christis geschlachtet beziehungsweise zubereitet.
Am nächsten Morgen versammeln sich die Familien, in der bis unters Dach gefüllten Kirche, zur Weihnachtsmesse. Beim Blick über die Häupter im Kirchenschiff eröffnet sich dem Betrachter eine schier endlose Anzahl an außergewöhnlichen Frisuren. Jede Frau in Uganda, die etwas auf sich hält, erscheint mit einer ausgefallenen neuen Haarpracht und vor allem geflochtenen Zöpfen. Hinzu kommen die neuen bunten und schicken Kleider. Denn an Weihnachten werden Kleidungstücke verschenkt, vor allem an Kinder. Sie sind es auch, die in der Vorweihnachtszeit eine aufregende Zeit auf den sogenannten Kinder-Feten erleben, bei denen Santa Claus und jede Menge Essen und Trinken nicht fehlen.
Nach der Rückkehr aus dem Gotteshaus treffen sich die Familien zum reichhaltigen Weihnachtsessen. Nachbarn und Freunde kommen vorbei und bringen Kuchen, Kekse und andere Köstlichkeiten mit. Zusammen wird den ganzen Tag geschlemmt und am Abend mit Musik und Tanz gefeiert. Bei den gekochten Essensmengen, muss auch kein Gast oder Familienmitglied hungrig zu Bett gehen. Der zweite Weihnachtstag am Morgen darauf wird dazu genutzt, sich auszuruhen und sich vom anstrengenden, aber schönen Fest zu erholen.
Quelle: Tourismus Uganda