TUI Turtle Aid“ ist eines der wichtigsten Umweltprogramme der TUI Care Foundation. Ziel der Initiative ist es, bis 2020 eine Million Schlüpflinge zu schützen. Zum Programmauftakt arbeitet die Stiftung mit lokalen Organisationen auf den Kapverden, in der Türkei und in Griechenland zusammen. In den nächsten Monaten werden Partner in weiteren Regionen der Welt hinzukommen. Das Programm Es umfasst auch innovative Forschungs- und Schutzmethoden, die zum Schutz der bedrohten Meeresschildkrötenpopulation weltweit beitragen werden.
Meeresschildkröten leben und fressen im Meer, gehen aber an Land, um ihre Eier mit Schlüpflingen abzulegen und im Sand der Meeresstrände zu schützen. Sowohl im Wasser als auch an Land sind sie deshalb zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt: So können sie leicht ersticken, wenn sie Plastiktüten fressen, die sie mit Quallen verwechseln, von denen sie sich regelmäßig ernähren. Und der Mensch bedroht sie auch, wenn er sie „einsammelt“ oder sich rücksichtslos an den Stränden verhält. Tod als Beifang, Klimawandel, Konsum und (illegaler) Handel sind weitere Gründe für die Bedrohung der Meeresschildkröten, trotz intensiver Bemühungen zu ihrem Schutz.
Nach Expertenangaben erreicht nur jeder Tausendste Schlüpfling unter natürlichen Bedingungen das Erwachsenenalter. Sechs der sieben Meeresschildkrötenarten gelten heute als stark bedroht, bedroht oder gefährdet auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN. Meeresschildkröten sind wichtige Bestandteile intakter mariner Ökosysteme. Sie unterstützen beispielsweise den Erhalt produktiver Korallenriffe und Seegraswiesen und transportieren essentielle Nährstoffe aus dem Meer an Strände und in Küstendünen.
Zum Auftakt des „TUI Turtle Aid“-Programms hat die TUI Care Foundation Partnerschaften mit lokalen Organisationen auf den kapverdischen Inseln Sal und Boa Vista, in Griechenland und in der Türkei auf den Weg gebracht, um den Lebensraum der Meeresschildkröten zu schützen – „Project Biodiversity“ und „BIOS.CV“ auf den beiden kapverdischen Inseln, „Archelon“ in Griechenland und „DEKAMER“ in der Türkei. Die Küstengebiete dieser Regionen sind nicht nur beliebte Urlaubsziele, sondern auch Heimat für große Populationen von Meeresschildkröten.
Die Inselgruppe der Kapverden ist beispielsweise Heimat für die weltweit drittgrößte Population brütender Unechter Karettschildkröten, die insbesondere im Atlantik weit verbreitet ist. Fünf der sieben existierenden Meeresschildkrötenarten finden sich in den kapverdischen Gewässern. Aufgrund verschiedener Bedrohungen wie der Bejagung durch den Menschen, der Beifang-Problematik sowie Klimawandel – der zu einer hohen Eiersterblichkeit an den Niststränden führt gehören sie zu den am stärksten bedrohten Populationen der Welt.
In Zusammenarbeit mit lokalen Projekten auf der Insel Sal schützt die TUI Care Foundation die Brutstätten der Meeresschildkröten an den Stränden und beteiligt Einwohner sowie lokale Stakeholder am Schutz der Tiere. So gehören Sensibilisierungs- und Engagement-Programme zum Programm. Bestehende Aktivitäten umfassen Patrouillengänge, das Umsetzen gefährdeter Gelege in spezielle Brutanlagen, die Rehabilitation kranker oder verletzter Schildkröten sowie Umweltbildungsprogramme in den Schulen. Außerdem werden lokale Reiseführer auf Turtle Watching-Ausflügen über das richtige Verhalten informiert. In Partnerhotels informieren Freiwillige die Gäste über die Bedeutung des Schutzes von Schildkröten und geben ihnen praktische Tipps, wie sie ihren Urlaub verantwortlich gestalten können.
Vor kurzem wurden auf den Kapverden Gesetze verabschiedet, die den Schutz für Meeresschildkröten und ihre Brutgebiete ausweiten – ein entscheidender Wendepunkt für den Schutz der Tiere. Die Unterstützung der TUI Care Foundation stellt Ressourcen bereit, damit die Kooperationspartner der Stiftung bestehende Programme fortführen und ihre Wirkung verstärken können.
Das „TUI Turtle Aid“-Projekt in Griechenland umfasst neben Beobachtungs- und Forschungsmaßnahmen die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, zum Beispiel für Schulen. Im Rahmen des Projektes arbeiten Artenschützer mit lokalen Unternehmen und der Tourismusbranche auf Kreta und dem Peleponnes zusammen, um die Niststrände der Unechten Karettschildkröte besser zu schützen. Ziel ist es, dass durch die verbessere Zusammenarbeit jährlich mehr als 60.000 junge Unechte Karettschildkröten erfolgreich von den Stränden aus das Mittelmeer erreichen. Zum Programm gehören außerdem die Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels für die Unechten Karettschildkröten.
An den Stränden von Dalyan, Dalaman-Sarıgerme und Fethiye in der Türkei liegt der Schwerpunkt von „TUI Turtle Aid“ auf der Miteinbeziehung der unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen in Schildkrötenschutzmaßnahmen – von der nationalen und regionalen Regierung bis hin zu lokalen Unternehmen und Besuchern. Im Rahmen des Projekts werden zudem verletzte Schildkröten in ein Rettungszentrum gebracht, wo sie medizinische Hilfe und Rehabilitationsmaßnahmen erhalten. Das „DEKAMER“-Programm entwickelt zudem internationale Forschungs- und Schutzprojekte, beispielsweise zur Verfolgung von Schildkröten mittels Satelliten oder zur Analyse der Geschlechterverteilung von Schildkröten im Zuge der globalen Erwärmung.
Weitere Maßnahmen des „TUI Turtle Aid“-Programms werden im Laufe des Jahres auf den Weg gebracht.
Quelle: TUI Care Foundation