Der Koala ist einer der bekanntesten Botschafter Australiens und steht ganz oben auf der Down Under-Checkliste. In manchen Staaten und Regionen ist das beliebte Beuteltier durch den Klimawandel, schrumpfende Lebensräume und Epidemien mittlerweile stark bedroht. Um mehr Aufmerksamkeit für den Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume zu generieren, haben die Koala Clancy Foundation und der Reiseveranstalter Echidna Walkabout Tours aus Melbourne den 3. Mai zum Wild Koala Day ausgerufen. Über die Kontinent-Grenzen hinaus sensibilisiert ein Koala namens Clancy virtuell die Welt für den Schutz seiner Artgenossen.
Victoria verfügt im Gegensatz zu anderen australischen Staaten über eine starke Population an Koalas und ist damit die beste Region um die beliebten Tiere zu sichten. Vielerorts treffen Reisende in freier Wildbahn auf die beliebten Beuteltiere. Damit das so bleibt, übernimmt Victoria eine tragende Rolle beim Koala-Schutz. Das betrifft unter anderem notwendige Umsiedelungen und Wiederbesiedlungen verlassener Gebiete. Großes Engagement zeigt dabei der nachhaltig orientierte Reiseveranstalter Echidna Walkabout Tours und die gemeinnützige Koala Clancy Foundation. Derzeit steht das Pflanzen von Bäumen in Flusstälern für neuen Lebensraum und Nahrung im Vordergrund. Daneben kümmern sie sich um die Pflege kranker Tiere. Um ihre Bemühungen und die Brisanz des Koala-Schutzes über die Grenzen von Victoria hinaus bekannt zu machen, riefen die engagierten Akteure 2016 den Wild Koala Day ins Leben. Mit Koala Clancy bekam der Tag einen tierischen Botschafter. Der 3. Mai ist sein Geburtstag. Auch ist er Namensgeber der Koala Clancy Foundation. Inzwischen ist der knuddelige Beutler mit mehr als 44.700 Facebook-Fans ein echter Social Media Star. Nicht nur das: im echten Leben können ihm Besucher live begegnen. Sein Zuhause sind die You Yang Ranges, ein Nationalpark vor den Toren Melbournes. Hier hat sich Clancy schon als Baby bereitwillig für Forschungszwecke studieren lassen. Im Gegensatz zu seinen trägen Kollegen reagiert Clancy auf Menschen sehr interessiert. Janine Duffy, Inhaberin des Melbourner Öko-Veranstalters Echidna Walkabout, kennt Clancy bereits seit Jahren als den fotogensten aller Koalas. „Clancy scheint das Rampenlicht zu genießen“, schwärmt sie. Inzwischen zieht auch Clancys Sohn, der einjährige Bunyip, alle Aufmerksamkeit auf sich. Mit der zweijährigen Halbschwester Lakorra bietet sich geduldigen Beobachtern auch mal eine seltene Interaktion, wenn sie gemeinsam im „Kletterwald turnen“ .
Echidna Walkabout ist der größte Unterstützer der gemeinnützigen Koala Clancy Foundation. Zudem werden über 50 Prozent des Gewinns in die Koala-Forschung, Lebensraumverbesserung und Öffentlichkeitsarbeit investiert. Der Tourismus nach Victoria ist somit ein wichtiger Pfeiler für die Erhaltung der Koalas – sofern er mit Bedacht und nachhaltig handelnden Partnern durchgeführt wird.
Der Wild Koala Day wurde erstmals in 2016 begangen, und jährlich finden an diesem Tag in ganz Australien Veranstaltungen statt.
Die besten Plätze, um Koalas in der Wildnis zu beobachten
Besonders morgens und in der Dämmerung stehen die Chancen gut, Koalas in Aktion zu beobachten: Bei der Nahrungsaufnahme, beim Baumwechsel oder bei der Körperhygiene. Koalas verbringen die meiste Tageszeit in den Astgabeln der Eukalyptusbäumen – und davon bis zu 21 Stunden schlafend.
Raymond Island
Inmitten der Gippsland Lakes (300 Kilometer östlich von Melbourne) befindet sich Raymond Island. Hier lebt die größte Koala-Population in Victoria. Eine Die Fähre bringt Gäste von Paynesville auf die Insel. Der Koala-Trail führt sie in einen Eukalyptuswald. Neben Koalas leben hier Kängurus. Auch seltene Opossums und Ameisenigel bekommen Naturfreunde mit etwas Glück vor die Kamera.
Budj Bim National Park
Etwa vier Stunden von Melbourne befindet sich der Budj Bim Nationalpark – ein schon lange inaktiver Vulkan mit einem ruhigen Kratersee von Buschland umgeben. Die ruhige Umgebung macht den Park zu einem angenehmen Ort für Tierbeobachtungen. Beim Wandern auf einer Vielzahl von Naturpfaden, wie dem Lehrpfad entlang des alten Kraterrandes, lassen sich immer wieder Koalas entdecken.
Great Otway National Park
Das Gebiet des Kennett River im Great Otway Nationalpark ist etwa zwei 2 Autostunden von Melbourne und 20 Minuten von Lorne entfernt. Die berühmte Great Ocean Road führt mitten durch das Naturparadies aus Eukalyptusbäumen, Regenwald und Buschland. In der Nähe des Leuchtturms von Cape Otway haben Naturfreunde die beste Chance, Koalas zu entdecken. Es kann an Victorias Küste ziemlich windig und kalt werden, daher haben viktorianische Koalas ein längeres, dickeres Fell als ihre Verwandten in Queensland.
French Island National Park
In Stony Point, etwas mehr als eine Stunde von Melbourne entfernt, setzt die Fähre zum French Island National Park über. Es gibt hier so viele Koalas, dass einige in den Kinglake Nationalpark verlegt wurden, um ihre Zahl dort zu erhöhen, nachdem Buschfeuer die Population dezimierten. French Island lässt sich nach Gusto per Bus, Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Es gibt eine Reihe von ganz- oder halbtägigen und kürzeren Spaziergängen und ein gutes Netz aus öffentlichen Straßen und Verwaltungswegen.
River Murray Reserve
Das River Murray Reserve erstreckt sich von der Ostküste bis zur Malle. Ein Koala-Hotspot ist auf dem Abschnitt zwischen Cobram und Ulupna sowie auf Ulupna Island. Entlang des Murrays gibt es noch viel mehr Natur zu bestaunen: Die Lagunen des Barmah State Parks und die Wälder östlich von Echuca als ideale Möglichkeit australische Wildvögel zu beobachten. Gunbower Island bei Echuca ist Heimat für Kängurus, Emus sowie Beutelmarder. In den Nebengewässern rund um den Murray lebt auch das scheue Schnabeltier (Platypus), das sich gern im dichten Uferschilf versteckt. Besonderes Erlebnis: Den Murray vom Hausboot oder einem nostalgischen Schaufelraddampfer aus erkunden.
Tower Hill Wildlife Reserve
Folgt man der Great Ocean Road nach Westen, bettet sich kurz nach Warrnambool das Tower Hill State Game Reserve in einen elf Kilometer großen Krater. In dem erloschenen Vulkan tummeln sich Koalas, Kängurus, Emus, Wildgänse, Wasservögel sowie auch Schnabel-Igel. Aborigine-Führer erklären bei einer Bush Survival Tour das sensible Ökosystem. Alternativ bieten verschiedene selbst geführte Wanderungen Gelegenheit, Wildtieren nah zu kommen. Auch die kulturellen Stätten der Aborigines sind einen Besuch wert.
Quelle: Visit Victoria